In der Schäftlarnstraße am Heizkraftwerk Süd in München soll die größte innerstädtische Geothermieanlage Europas stehen. Mittels klimafreundlicher Fernwärme wollen die Stadtwerke München ab 2020 rund 80.000 Münchnerinnen und Münchner versorgen.
Das Geothermieprojekt am Heizkraftwerk Süd an der Schäftlarnstraße in München wird derzeit von den Stadtwerken München als Teil der SWM-Fernwärme Vision 2040 realisiert.
Die ersten vorbereitenden Arbeiten wurden im Sommer 2016 durchgeführt. Die alten, für den Kraftwerksbetrieb nicht mehr benötigten Öltanks auf dem Gelände des Heizkraftwerk Süds wurden zurückgebaut, um das Baufeld für die Geothermieanlage frei zu machen. Ende 2017 wurde der Bohrplatz vorbereitet.
Geplant sind sechs Bohrungen, die von einem Sammelbohrplatz aus abgeteuft werden und eine Tiefe zwischen 3.700 und 4.300 Metern erreichen sollen. Die erwartete Thermalwassertemperatur liegt bei etwas 95 Grad Celsius.
Die erste Bohrung wurde im Juli 2018 nach dreimonatiger Bohrzeit abgeschlossen. Pumpversuche zeigten, dass in einer Tiefe von 2.800 Metern über 100 Grad heißes Wasser mit einer Schüttung von gut 120 Litern pro Sekunde vorliegt. Die Kennwerte sind somit besser als erwartet. Ende Juli 2018 wurde die Bohranlage auf den nächsten Bohransatzpunkt umgesetzt um Anfang August mit den Arbeiten für die zweite Bohrung zu beginnen. Diese erreichte im Januar 2019 die Endteufe von 3.044 Metern und übertraf ebenfalls die Erwartungen. Im März 2019 folgte die dritte Bohrung. Auch diese erreichte erfolgreich ihr Ziel.
Bis Ende 2019 sollen die Arbeiten an allen sechs Bohrungen abgeschlossen sein und die Anlage mit einer Gesamtleistung von bis zu 50 MW in Betrieb gehen. Eine Besonderheit der Anlage ist, dass alle sechs Bohrungen vom selben Bohrplatz ausgehen.
Ab 2020 soll sie dann über die Netze Innenstadt, Sendling und Perlach 80.000 Menschen mit regenerativer Fernwärme aus Geothermie versorgen.
Weitere Infos unter: http://www.swm.de
Quelle: www.tiefegeothermie.de